MAN unterstützt sozial engagierte Startups
Erfolgreicher Abschluss des ersten MAN Impact Accelerators // Coaching von sieben Startups durch MAN-Mitarbeiter und Experten weiterer Unternehmen // Fortführung des Programms geplant
MAN Truck & Bus hat den ersten MAN Impact Accelerator erfolgreich abgeschlossen. Die Grundidee des Programms: MAN-Mitarbeiter unterstützen mit ihrem Fachwissen sozial engagierte Startups bei der Entwicklung ihrer Geschäftsmodelle. Das Programm hatte das Ziel, neue Ansätze zur Armutsbekämpfung durch innovative Transport- und Logistikleistungen zu identifizieren und die Unternehmensgründer bei ihrem Vorhaben gezielt zu fördern.
Aus rund 80 Bewerbern wurden Gründungsteams aus den Bereichen Mobilität, Logistik und Supply Chain Management aus Europa, Indien und Südafrika für das Programm ausgewählt. Kernelement des Accelerators ist ein Mentoren-Programm über sechs Monate, durchgeführt von MAN-Mitarbeitern und entwickelt mit Yunus Social Business. Unterstützt wurden die MAN-Mentoren durch Fachexperten u.a. von Google, Salesforce, Uber und Amazon.
Alle Startups verfolgen das gemeinsame Ziel, durch bedarfsgerechte Geschäftsmodelle nachhaltig gesellschaftliche Probleme zu lösen. So entwickelt ein Gründer-Trio aus Indien beispielsweise eine Softwareplattform samt eigener Wagenflotte, um Krankentransporte künftig einfacher und gerechter zu gestalten. In Südafrika arbeitet derweil ein Gründerteam an ultraleichten E-Fahrzeugen für die emissionsfreie Fortbewegung in der Stadt.
Joachim Drees, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus AG, verbucht das Programm als vollen Erfolg: „Wir nehmen unsere soziale Verantwortung ernst und wollen deshalb unsere Expertise im Bereich Transport und Logistik gezielt weitergeben. Mit der Gründung des MAN Impact Accelerators unterstützen wir ausgewählte Startups dabei, akute gesellschaftliche Probleme zu lösen.“
Der Erfolg des Accelerators zeigt sich vor allem in den im Durchschnitt um 127 Prozent gestiegenen Umsätzen, dem erfolgreichem Fund Raising der Gründer mit insgesamt rund 2,2 Millionen Dollar und der Verdoppelung ihres Kundenstamms. Die Erfolgsgeschichte der Startups zeigt, dass das Modell des MAN Impact Accelerators funktioniert. MAN führt daher das Programm gemeinsam mit Yunus Social Business fort und startet im Herbst 2018 mit der Bewerbungsphase zur zweiten Runde des MAN Impact Accelerators.
Teilnehmer des MAN Impact Accelerator“
- COMMUT – ein digitaler Shuttle-Service für Büroangestellte in Hyderabad, Indien.
Ziel: sicherer, komfortabler und bezahlbarer Personennahverkehr für die Pendler bei gleichzeitiger Versorgung der selbstständigen Fahrer mit einem Grundeinkommen, einem sicheren Arbeitsplatz und Finanzierungsmöglichkeiten. - MELLOWCABS – ein Micro-Transportunternehmen in Südafrika.
Ziel: Konstruktion, Produktion und Betrieb von ultra-leichten e-Taxis für den effizienten und emissionsfreien Transport von Fahrgästen und Waren in Städten. - GETTRUCK – eine Frachtbörse in Südafrika. Das Unternehmen startete mit der Vermittlung von Lkw für Umzüge.
Ziel: App-basierte Vermittlung freier Ladekapazität im Transportsektor, um Leerfahrten und Teilladungen zu vermeiden sowie (Klein-)Spediteure mit Aufträgen zu versorgen. - FARMART – ein Startup, das sich auf die Online-Vermittlung ungenutzter Agrarmaschinen für Kleinbauern in Indien spezialisiert hat.
Ziel: Kleinbauern vermieten nicht genutzte landwirtschaftliche Maschinen an andere Landwirte in der Nähe, die benutzungsabhängig bezahlen. Dies reduziert die Kosten für Fahrzeugbesitzer und erhöht deren Einkommen. Gleichzeitig können mehr indische Kleinbauern auf maschinelle Unterstützung zurückgreifen. - COUNTRY DELIGHT – einen ähnlichen Ansatz verfolgt das indische Startup COUNTRY DELIGHT.
Ziel: Verbraucher können über eine App Molkereiprodukte direkt beim Bauern bestellen und liefern lassen. Kleinbauern erhalten einen besseren Milchpreis, den Lieferanten wird ein Einkommen als Kleinunternehmer ermöglicht. - KRISHI TRADE – das Startup aus Mumbai, Indien, ermöglicht Kleinbauern über einen digitalen Marktplatz direkten Zugang zu den Weltmärkten.
Ziel: Lebensmittel-Großaufträge aus dem Nahen Osten und Südostasien werden mit aggregierten Online-Auktionen verknüpft. Kleinbauern können ihre Waren dort direkt anbieten und ihr Einkommen durch den Entfall von Zwischenhändlern deutlich steigern. - STANPLUS – eine digitale Plattform für Ambulanz- und notfallmedizinische Versorgung.
In Indien und anderen Schwellen- und Entwicklungsländern ist die schnelle Verfügbarkeit von erster Hilfe nicht selbstverständlich. Das Startup STANPLUS aus Mumbai betreibt eigene Ambulanzdienste und bündelt diese mit anderen, etwa von Krankenhäusern.
Ziel: Durch eine effiziente und schnelle notfallmedizinische Versorgung sollen Leben gerettet werden. Das Problem des so genannten „Patienten-Shoppings“ durch Krankenhäuser soll gelöst werden – mancherorts bezahlen Krankenhäuser Ambulanzdienste für die Versorgung mit „lukrativen“ Patienten.
Über das „MAN Impact Accelerator“-Programm
Im Jahr 2050 werden nach heutigen Schätzungen zwischen neun und elf Milliarden Menschen in Städten leben. Über 90 Prozent des prognostizierten städtischen Wachstums wird in heutigen Entwicklungs- und Schwellenländern stattfinden. Dies bedeutet enorme Herausforderungen insbesondere bei der Beförderung von Menschen und dem Transport von Gütern. Zusätzlich gilt es, viele bisher noch unerschlossene ländliche Gegenden in Entwicklungs- und Schwellenländern mit notwendiger Infrastruktur zu versorgen. Schon heute machen für die ärmsten Menschen der Weltbevölkerung Kosten für Transport rund acht Prozent ihres Einkommens aus, gegenüber vier Prozent in den Industrieländern. Mit Blick auf Chancengleichheit gilt es daher, bestehende Systeme von Grund auf zu überdenken, neue Ansätze zu erarbeiten und diese für die konkreten Bedarfe weiterzuentwickeln.
Dieser Grundidee folgend hat MAN zusammen mit der Yunus Social Business Initiative den „MAN Impact Accelerator“ gestartet, in dem der Münchner Lkw-Hersteller innovative Konzepte von Startups unterstützt und Mentoren, Infrastruktur sowie Zugang zu seinem globalen Netzwerk zur Verfügung stellt. Die Idee des Accelerator umfasst ein strukturiertes, curriculum-basiertes Förderprogramm mit Workshops, Mentoring und Coachings. Ansatz von MAN ist es dabei, eigene Mitarbeiter dafür zu begeistern, die sozialen Unternehmensprojekte mit ihrem jeweiligen fachlichen Knowhow als Mentoren zu begleiten. Zur effizienten Nutzung von Best Practice Erfahrungen besuchen die teilnehmende Startups zusätzlich über sechs Monate weitere Unternehmen und Mentoren in München, Mumbai, Kapstadt und San Francisco. Für MAN bietet die Betreuung der Startups im Gegenzug die Chance, neue Formen von Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteuren kennenzulernen und daraus neue Wege und Herangehensweisen für die eigene Arbeit zu entwickeln.
Über Yunus Social Business
Yunus Social Business, gegründet von Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, hat bereits in der Vergangenheit knapp 20 Accelerator-Programme durchgeführt. Die daraus entstandene Expertise und Kerngemeinschaft von über 300 renommierten, internationalen Mentoren kommen auch den Startups des MAN Accelerator-Programms zu Gute. Gleichzeitig bietet das Programm Zugang zu einem globalen Netzwerk an sog. „Impact Investoren“, also Investment Fonds für Unternehmen mit sozialem Fokus.