29
Januar
2020
|
11:58
Europe/Amsterdam

Andere Länder – andere Vorschriften

Zusammenfassung

Von den in Europa bekannten Vorgaben für Länge, Höhe und Gewichte unterscheiden sich andere Länder auf anderen Kontinenten. Doch mit der bei MAN angebotenen Variantenvielfalt lassen sich die unterschiedlichen landesspezifischen Anforderungen und Vorgaben erfüllen – zum Beispiel in Neuseeland.

  • TGM, TGS und TGX in vielen Branchen im Einsatz
  • Lokale Anpassungen der Fahrgestelle durch Importeur Penske
  • Im Fernverkehr beliebt: MAN TGX mit D38-Motor

Für das „Truck and Trailer“ genannte Gespann lauten die Vorschriften in Neuseeland: maximale Länge 23 Meter, maximale Höhe 4,25 Meter, und als zulässiges Gesamtgewicht sind 50 Tonnen erlaubt. Die Kombination aus niedrigen Achslasten, wie sechs Tonnen auf einer Lenkachse, und einer auf Gewicht und Entfernung basierenden Lkw-Maut führt dazu, dass Lastwagen in Neuseeland oft mehr Achsen haben als ihre europäischen Pendants. Dafür ein paar typische Beispiele:

MAN TGX D38 – Umbau vor Ort auf vier Achsen

Wenn es um hohe Leistung geht, steht MAN mit dem D38-Motor in der TGX-Baureihe bereit. Dieser ist nur in der Euro 6–Version erhältlich. Den Gewichts- und Achslastvorgaben folgend, erhalten die Fahrgestelle in Neuseeland eine zweite Vorderachse. Diesen Umbau erledigt Importeur Penske. Mit einem Drehschemel-Anhänger kommt der gesamte Zug auf neun Achsen und 50 Tonnen zulässiges Zuggesamtgewicht. Die große Kabine der TGX-Baureihe bietet auf den langen Fahrten auf der Nord- und auf der Südinsel dem Fahrer einen angenehmen Arbeitsplatz und bei den Pausen viel Platz und hochwertige Betten für die Entspannung. Die Motorleistung des MAN D38 bietet Durchzug – wichtig für sichere und wirtschaftliche Touren in der hügeligen bis gebirgigen Topografie. Nicht nur im Fernverkehr sondern auch im Viehtransport sieht man diese Zugkombination auf den Straßen.

„The Lion King“ nennen Kerley Bros Transport Ltd ihren neuesten MAN TGX 35.640 mit XLX-Fahrerhaus. Es ist ihr vierter MAN, der erste mit dem D38-Motor. Mit dem auf 50 Tonnen Zuggesamtgewicht zugelassenen MAN transportiert die Firma Rinder auf der Nordinsel. Auch Mainfreight’s Transportdienstleister R & H Transport Ltd entschied sich für den stärksten MAN, einen TGX 35.640 mit Curtainsider-Aufbauten auf der Zugmaschine und dem Anhänger. Das in Auckland gegründete Unternehmen Mainfreight wuchs rasch zum bedeutendsten Logistikanbieter Neuseelands und dann zu einem internationalen Unternehmen mit Standorten auf mehreren Kontinenten. Im neuseeländischen Fuhrpark von Mainfreight laufen MAN TGS und MAN TGX als 6x4-Sattelzugmaschinen oder 8x4-Gliederzüge („Truck and Trailer“) mit Motorleistungen über 500 PS.

Nutzlast zählt

Als nutzlaststarkes, dreiachsiges Chassis führt MAN die größte Ausführung der TGM-Baureihe im Programm. Mit dem leichten 6-Zylinder-Motor aus der D08-Baureihe und dem kompakten C-Fahrerhaus kommt es beispielsweise in der Baubranche oder im schweren Verteilerverkehr zum Einsatz. Der MAN TGM 26.290 6x4 BB entspricht der in Neuseeland geltenden Euro 5-Anforderung zur Abgasreinigung. Für diesen Typ entschied sich Stevenson Concrete Ltd bei seiner Flotte zur Lieferung von Transportbeton auf Baustellen im Großraum Auckland.

Wendigkeit und Nutzlast spielen eine wichtige Rolle im Verteilerverkehr. Das dreiachsige Fahrgestell MAN TGM 26.340 6x2-4 BL mit gelenkter und liftbarer Nachlaufachse erhielt einen aerodynamisch optimierten, etwa vier Meter hohen Kühlkoffer. Die Firma M & J Barrett Ltd setzt ihn für Lebensmitteltransporte auf der Route Christchurch – Nelson ein. Auf der 420 Kilometer langen Strecke muss der MAN die große Bergkette auf der Südinsel überqueren. Die bundesstraßenartig ausgebaute Route führt zwischen den beiden Hafenstädten über den auf 863 Meter Höhe liegenden Lewis-Pass.

MAN in Neuseeland

Der Nutzfahrzeugmarkt in Neuseeland zählt jährlich etwa 3500 Neuzulassungen (über 10 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht) und bietet den Transportfirmen vielfältige Vergleichsmöglichkeiten. Denn dort treffen Hersteller aus Amerika, Asien und Europa aufeinander. Asiatische Hersteller belegen etwa die Hälfte des Marktes, dann folgen sechs europäische Marken mit zusammen etwa einem Drittel und der Rest entfällt auf Firmen aus den USA. Seit 2013 vertritt die amerikanische Firma Penske Commercial Vehicles als Importeur MAN auf den Märkten in Australien und Neuseeland. MAN verbuchte im Jahr 2019 etwa 110 Neuzulassungen aus den Baureihen TGM, TGS und TGX.