27
Oktober
2023
|
16:15
Europe/Amsterdam

Gemeinsam die Mobilitätswende voranbringen: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu Besuch bei MAN in Ankara

Zusammenfassung

Mehr als 1.000 Elektrobusse hat MAN bereits produziert und der Marktstart des neuen MAN eTruck steht kurz bevor: Vom Fortschritt der nachhaltigen Mobilität bei MAN konnte sich der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, bei seinem heutigen Besuch am türkischen Standort in Ankara überzeugen. 

Alexander Vlaskamp, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE, unterstrich dabei erneut die Wichtigkeit des Ausbaus der öffentlichen Ladeinfrastruktur und die Notwendigkeit sinnvoller politischer Leitplanken bei der Umstellung auf die Zero-Emission-Technologie. Schon 2030 sollen 90 Prozent aller in Europa neu zugelassenen MAN Busse und 50 Prozent aller MAN Lkw batterieelektrisch sein.

Gemeinsam mit Partnern und Kunden treibt MAN die nachhaltige Mobilität voran und bekennt sich dabei voll zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens. „Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Für den Wandel hin zu einer klimaneutralen Mobilität müssen wir die CO2-Emissionen deutlich reduzieren und unsere innovative eMobility-Technologie konsequent auf die Straße bringen. Unser Ziel: bis spätestens 2050 soll MAN bilanziell treibhausgasneutral sein“, erläuterte Vlaskamp bei dem Besuch der politischen Delegation um Bundeswirtschaftsminister Habeck am MAN Bus-Standort in Ankara. „MAN hat den Hebel in Richtung Zero Emission umgelegt. Jetzt brauchen wir weitsichtige politische Regulierungen, finanzielle Planungssicherheit und Tempo beim Aufbau der Ladeinfrastruktur sowie ein leistungsfähiges Stromnetz“, betonte Vlaskamp und hob dabei die Rolle der Politik hervor: „Nur mit politischer Unterstützung und einer sektorübergreifenden Zusammenarbeit können wir die Mobilitätswende gemeinsam herbeiführen und die Klimaziele erreichen.“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nutzte den Besuch in Ankara, um sich von den Investitionen in den türkischen Standort und dem Fortschritt der Transformation bei MAN ein Bild zu machen: „Die Antriebs- und Energiewende in der Mobilität verändert die gesamte Branche in noch nie dagewesener Form. Denn um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir Güterverkehr und Personentransport schnell und konsequent dekarbonisieren. Die eingeschlagenen Schritte bei der Transformation hin zu eMobility zeigen, dass das Unternehmen diesen Wandel aktiv vorantreibt und in Zukunftstechnologien sowie die Entwicklung seiner Standorte investiert“, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

MAN treibt eMobility voran

Im Elektroantrieb sieht MAN die effizienteste Antriebsform auf dem Weg in die lokal emissionsfreie Mobilität. Batterieelektrische Nutzfahrzeuge überzeugen durch niedrige Betriebskosten, die beste Energiebilanz und wirtschaftlich attraktive TCO (Total Cost of Ownership) für Kunden. Mit dem vollelektrischen Stadtbus Lion’s City E hat das Unternehmen die Weichen für die Elektrifizierung der MAN-Flotte gestellt. Bereits 1.000 Lion‘s City E sind seit dem Start der Serienproduktion vom Band gerollt und zeigen täglich im Linieneinsatz, wie alltagstauglich und zuverlässig moderne Elektrofahrzeuge sind. In den kommenden Jahren stellt das Unternehmen sein Portfolio im Stadtbus- und Überlandsegment konsequent auf elektrische Fahrzeuge um. „Bis 2025 wird die Hälfte unserer neuen Stadtbusse elektrisch sein, und nur fünf Jahre später sollen bis zu 90 Prozent unserer Busse in Europa mit Batterieantrieb ausgeliefert werden“, so Barbaros Oktay, Head of Bus bei MAN Truck & Bus. Dabei hat das Unternehmen auch die Elektrifizierung seiner Reisebusse im Blick. Ab 2025 ist eine erste eCoach-Testflotte geplant.

Der offizielle Verkaufsstart des neuen schweren MAN eTruck hat bereits begonnen. Die Produktion läuft ab 2024 in München an, dann rollen auch erste Fahrzeuge zu ausgewählten Kunden. Durch seine Vorbereitung für den Megawattladestandard erreicht er fernverkehrstaugliche Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 Kilometer, perspektivisch sogar bis 1.000 Kilometer. Schon im Jahr 2030 sollen rund 50 Prozent aller neu zugelassenen MAN Lkw in Europa batterieelektrisch sein. Die Batteriepacks für seine eTrucks und eBusse wird MAN ab 2025 in seinem Werk in Nürnberg selbst fertigen. Hier ist eine jährliche Produktionskapazität von bis zu 100.000 Batteriepacks geplant.

MAN in Ankara: Transformation im Werksverbund gestalten

In der künftigen Batteriefabrik in Nürnberg hat MAN kürzlich den ersten Spatenstich gesetzt und im Lkw-Stammwerk in München läuft die Transformation zur schrittweisen Umstellung auf Elektromobilität auf Hochtouren. Mit seinen drei Bus-Standorten in Starachowice (Polen), in Olifantsfontein (Südafrika) und in Ankara (Türkei) ist MAN im Produktionsverbund ebenfalls bestens aufgestellt. Starachowice hat sich als Kompetenzzentrum für elektrische Stadtbusse bewährt, in Olifantsfontein hat MAN jetzt seinen ersten eBus in Afrika ausgeliefert, und das Werk in Ankara ergänzt das Unternehmen konsequent um Entwicklungsumfänge. Aktuell entsteht im türkischen Buswerk ein Product Development Center (PDC) für die beiden Busmarken MAN und NEOPLAN, inklusive neuer Teststrecke und einem Center für Bus Modifikation. Im nächsten Schritt werden die Produktion sowie die Mitarbeiter auf die Anforderungen der Elektromobilität vorbereitet und der Standort sukzessive auf eMobility umgestellt. Denn künftig sollen hier elektrische Überland- und Reisebusse vom Band rollen.

Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur notwendig

MAN hat das Unternehmen, seine Produkte und Standorte auf eine nachhaltige Zukunft getrimmt. Damit die grüne Mobilitätswende gelingt, braucht es vor allem einen flächendeckenden und beschleunigten Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur. Mit dem Joint Venture Milence, das die TRATON GROUP gemeinsam mit Daimler Truck und der Volvo Group gegründet hat, ist MAN ein Teil der Lösung: Dabei sollen in den nächsten Jahren europaweit mindestens 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte an oder in der Nähe von Autobahnen sowie von Logistik-Hubs entstehen. Für den Sektor notwendig ist aber ein Ausbau auf mindestens 4.000 Ladepunkte in Deutschland und 50.000 Hochleistungs- und Megawattladepunkte in Europa bis 2030. Das heißt: Hier ist ein sektorübergreifender Schulterschluss sowie das Engagement von Politik und Energiewirtschaft gefragt, um die Verkehrswende gemeinsam zu meistern.