19
Oktober
2023
|
11:48
Europe/Amsterdam

Neuer MAN eTruck bereit für Start in den Verkauf

Zusammenfassung

MAN und BGL fordern schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur

 

  • MAN und Branchenverband BGL fordern schnelleren Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur
  •  Serienfeinschliff für MAN eTruck bei Heißlanderprobung in Spanien
  • MAN schult 1200 Verkäufer für Marktstart Ende Oktober

Nach der erfolgreichen Elektrifizierung von Transportern und Stadtbussen startet bei MAN Truck & Bus Ende Oktober nun auch der Verkauf des neuen schweren MAN eTruck. Dieser soll, nach Plänen des Unternehmens, im Jahr 2030 bereits rund 50 Prozent der Neufahrzeugzulassungen von MAN in der EU ausmachen. Doch damit die grüne Antriebswende im Transportgewerbe gelingt, fordern MAN und deutscher Bundesverband Güterverkehr und Logistik (BGL) gemeinsam den beschleunigten Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur.

Ab Ende Oktober  ist der neue MAN eTruck für Kunden der ersten europäischen Märkte bestellbar. Doch ob und wann diese vom Diesel- auf den Elektroantrieb umsteigen, hängt vom Vorhandensein der nötigen Rahmenbedingungen ab – allem voran von einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur. Dafür fordern MAN und der deutsche Transportunternehmensverband Bundesverband Güterverkehr und Logistik die Unterstützung der Politik:

„Rund 96  Prozent der Treibhausgasemissionen unserer heutigen Diesel- Fahrzeuge entfallen auf die Nutzungsphase. Deshalb sind batterieelektrische Antriebe bei Nutzfahrzeugen der entscheidende Schlüssel für die Erreichung der CO2-Reduktionsziele. Doch damit unsere Kunden vom Diesel- auf einen batterieelektrischen Truck umsteigen, ist eine flächendeckende Ladeinfrastruktur Grundvoraussetzung. Und hier brauchen wir dringend einen deutlich beschleunigten Ausbau auf mindestens 4000 Megawattladepunkte in Deutschland und 50.000 Hochleistungs- und Megawattladepunkte in Europa bis 2030. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, unser E-Truck startet bald in den Verkauf. Jetzt benötigten wir dringend die Unterstützung der Politik und das Engagement der Energiewirtschaft, um die Verkehrswende im Straßengüterverkehr gemeinsam zum Erfolg zu führen“, sagt Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung und Entwicklung der MAN Truck & Bus SE.

BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt ergänzt: „Die Klimaziele im Straßengüterverkehr können nur erreicht werden, wenn die Rahmenbedingungen und die Betriebswirtschaftlichkeit passen. Neben der Verfügbarkeit von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben, sind das die flächendeckende Verfügbarkeit von Lade- und vor allem auch Stromnetzinfrastruktur, aber auch Planungs- und Investitionssicherheit bei Förderprogrammen zum Umstieg auf die Elektromobilität“. 

Stresstest im Eis und in der Hitze

Damit der MAN eTruck heutigen Diesel-Lkw hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Effizienz in nichts nachsteht, hat er auf dem Weg zur Serienreife bereits umfangreiche Haltbarkeits-, Belastungs- und Sicherheitsvalidierungen durchlaufen. Dazu gehören auch viele hunderttausend Kilometer Straßentests, unter anderem in der eisigen Kälte des schwedischen Winters bei minus 40 Grad und zuletzt in der extremen Sommerhitze im Süden Spaniens bei plus 40 Grad.

Bedingungen, die extreme Anforderungen an das Temperaturmanagement der Batterien, das Lademanagement aber auch die Antriebsstrangkomponenten stellen.  In Spanien testeten 40 Entwicklungsexperten nun zehn Wochen lang den neuen MAN eTruck – über 10.000 Kilometer, in teils extremer Topographie mit zahlreichen Steigungen und Gefällen bei Tag und Nacht, um den anspruchsvollen und zugleich je nach Transportaufgabe sehr verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden.

Schulung der Verkaufsmannschaft

Um die Kunden kompetent bei der Anschaffung eines Elektro-Lkw beraten und alle dazugehörigen Fragen zu Ladeinfrastruktur; Einsatzeignung und passender Fahrzeugkonfiguration beantworten zu können, macht MAN derzeit seine 1200 europäischen Verkäufer fit für den anlaufenden Marktstart des neuen eTruck. Dieser erreicht durch seine Vorbereitung für den künftigen Megawattladestandard fernverkehrstaugliche Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 Kilometer und deckt damit auch den Großteil weiterer typischer Transportaufgaben heutiger Lkw problemlos ab – wie z.B. die geräuscharme und abgasfreie Abfallentsorgung in der Stadt oder die Abholung von Milch beim Biobauern mit einem elektrischen Lebensmitteltankzug.

 

 

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