16
Dezember
2019
|
11:27
Europe/Amsterdam

Erfolgsgeheimnis – 1.200. MAN für Langenlonsheimer Transport GmbH LTG

Zusammenfassung

Leidenschaft, Spezialisierung, Qualität und mehr denn je die Zukunft im Blick. Anlässlich der Übernahme des 1.200. MAN Trucks verrät LTG-Geschäftsführer Manfred Graffe sein Erfolgsgeheimnis.

  • Selbstfahrer wird größter deutscher Logistiker mit eigenem Personal
  • Spezialisierung auf Baustofftransporte mit Kranwagen auf MAN-Basis
  • Qualitätsphilosophie macht LTG zu gefragtem Dienstleister
  • Ausbildungsinitiative, Expansion 2020

Als selbstfahrender Unternehmer, der mit einem gebrauchten VW Bus in der Region Trier/Mosel Weinkisten an Privatkunden auslieferte, begann Manfred Graffe 1982 seine Karriere in der Logistikbranche. Heute, knapp 40 Jahre später, ist er der geschäftsführende Gesellschafter der Langenlonsheimer Transport GmbH LTG und, darauf legt er Wert, der größte deutsche Logistiker, der ausschließlich mit eigenem Fahrpersonal und eigenem Fuhrpark arbeitet. "Bei LTG und unserer Lkw-Vermietung TCG beschäftigen wir zusammen über 1.100 Mitarbeiter und verwalten eine Flotte von mehr als 3.000 ziehenden Einheiten", erklärt Manfred Graffe.

Zu dieser Flotte gehört seit diesem Geschäftsjahr auch der 1.200. MAN Truck. "Eine eindrucksvolle Zahl, die, so glaube ich, doch sehr gut für die langjährige Partnerschaft zwischen Manfred Graffe und MAN spricht", betont Fred Straßberger, Leiter Verkauf Truck & Van, MAN Truck & Bus Deutschland GmbH, beim Ortstermin in Langenlonsheim.

Zuerst konzentrierten sich Manfred Graffe und seine stetig wachsende Anzahl an Angestellten auf Stückguttransporte. "Dann, so vor etwa 25 Jahren, kam die Zeit, in der sich mehr und mehr Stückgutkooperationen mit dem dazugehörigen Hub gründeten", erinnert sich der Unternehmer, "aber so etwas wollte ich nicht. Da passte es ganz gut, dass Bekannte von mir sich mit ihrem eigenen Baustoffhandel selbständig machten und mich fragten, ob ich nicht einen Lkw mit Kran anschaffen wolle, um für sie Transporte abzuwickeln." Gesagt, getan - mit Baustoffen hatte er als gelernter Maurer ja immerhin schon gewisse Erfahrung.

Nur zwei Monate später kam mit einem 13.152 Krankipper der erste MAN in den Fuhrpark, mit dem der Chef selbst unterwegs war und "umeinander krante", wie er es lachend nennt: "Damals hatte ich noch gar nicht so viel Kapazitäten, wie ich hätte Kunden haben können. Das war ein ganz schönes Jonglieren mit Mannschaft und Material. Eine verrückte Zeit!" Die Spezialisierung auf Baustofftransporte mit Kraneinsatz nahm ihren Lauf.

Offensichtlich nicht die schlechteste Entwicklung - aktuell gibt es neben der Zentrale in Langenlonsheim bundesweit acht Niederlassungen, von denen aus lokal Transportdienstleistungen für den Baustoffhandel abgewickelt werden. "Die Kernkompetenz unserer Kunden ist der Handel mit Baustoffen. Der Unterhalt eines passenden Fuhrparks mit allen dazugehörigen Notwendigkeiten und Kosten ist für die meisten von ihnen schlicht nicht rentabel", beschreibt Manfred Graffe die Problemstellung, "denn Lkw mit Kranaufbauten sind speziell und auch die Fahrer müssen darauf geschult sein." Deshalb übernimmt LTG als spezialisierter Dienstleister den Transport und rechnet, je nach Wunsch über Pauschalen oder Stundensätze, nur die tatsächliche Einsatzzeit von Truck und Fahrer ab.

Zum Einsatz kommen moderne Kipper, die für den Hängerbetrieb ausgelegt und mit heckseitigen Langarm- oder Faltkränen ausgestattet sind. Eine weitere, in Zusammenarbeit mit Palfinger eigens entwickelte, LTG-Spezialität hierbei ist der "Zwitterkran". An ihn können die Fahrer zur flexibleren Be- und Entladung sowohl eine Drehkopfwendegabel als auch einen Greifer anbauen. Die optimale Basis für diese speziellen Baustoffzüge sind MAN TGS, wie zum Beispiel ein 26.480 oder auch ein 35.420. In der Gesamtflotte sind vom TGE über TGL, TGM, TGS und TGX alle Baureihen vertreten. Neben der grundsätzlich hohen Qualität und Zuverlässigkeit von MAN Trucks, so Manfred Graffe, ist es auch der stabile Wiederverkaufswert der Chassis, welcher für ihn ausschlaggebend sei.

Ein wirtschaftlich bestens aufgestellter Fuhrpark ist ein wichtiger Punkt. Um in einer besonderen Nische führend zu sein und zu bleiben, braucht es allerdings einen weiteren maßgeblichen Baustein: Die richtigen Mitarbeiter. Hierbei schwört der LTG-Geschäftsführer ausschließlich auf seine über 1.000 fest angestellten Fahrer. "LTG, das sind zu 100 Prozent wir."

Natürlich sind auch Manfred Graffe die Nachwuchssorgen der Branche nicht fremd, was ihn dazu bewog, 2018 mit dem "Ausbildungszentrum Nahetal" eine eigene, für die Berufskraftfahrer Aus- und Weiterbildung zertifizierte, Fahrschule zu gründen. Dort kümmern sich momentan drei Fahrlehrer um die praktische Ausbildung in den Klassen C/CE und drei weitere Trainer um Theorie, EU-Module und, natürlich, den Kran- und Staplerschein. Auch hier kommen unter anderem zwei MAN Trucks zum Einsatz. Das Ausbildungszentrum steht anderen Firmen offen und soll demnächst, mit der Zertifizierung für den Busführerschein, alle Klassen anbieten.

Dieses vielschichtige Engagement brachte LTG 2019 die "TOP 100 - Auszeichnung für die innovativsten Mittelständler Deutschlands" ein. Auf diesen Lorbeeren ruht sich der rührige Chef jedoch nicht aus. Neben dem Ausbau der Ausbildungsinitiative, hat Manfred Graffe für das kommende Jahr noch weitere Pläne: Der Spatenstich für das neue "Truck Center Graffe" in Langenlonsheim, die Gründung einer Niederlassung im Süden Bayerns - und die bereits beschlossene übernahme von weiteren 150 MAN Trucks.