19
Juli
2023
|
16:55
Europe/Amsterdam

Zu 100 % elektrisch: 14 MAN Lion’s City E für die Stadt Reutlingen

Zusammenfassung

Die Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft RSV erweitert mit 14 neuen MAN Lion’s City E ihre Elektrobus-Flotte. Die batteriebetriebenen Gelenk- und Standardbusse von MAN Truck & Bus bedeuten für die RSV einen weiteren großen Schritt in Richtung Klimaneutralität.

  • 4 MAN Lion’s City 12 E und 10 MAN Lion’s City 18 E sind die größte Busbeschaffung in der Geschichte der RSV.
  • MAN Truck & Bus überzeugt mit stimmigem Gesamtpaket.
  • RSV rechnet durch den Einsatz der elektrischen Stadtbusse mit CO2-Ersparnissen von über 600 Tonnen jährlich.

„Mit der Einführung dieser 14 hochmodernen Elektrobusse setzen wir ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Innovation. Unsere Flotte wird umweltfreundlicher, leiser und komfortabler. Gemeinsam gestalten wir eine Zukunft, in der saubere Mobilität zum Standard wird – und wir laden alle ein, einzusteigen und mit uns zu fahren“, sagte Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck bei der offiziellen Indienststellung der Lion’s City 12 E und Lion’s City 18 E am 14. Juli in Reutlingen.

Die Stadt Reutlingen verpflichtet sich dem Klimaschutzpakt des Landes Baden-Württemberg und möchte bis spätestens 2040 klimaneutral sein. Deshalb setzt die Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft bereits seit 2019 auf Elektrobusse. Die bislang gesammelten positiven Erfahrungen führten zur aktuellen Erweiterung der Flotte. Mit 14 Fahrzeugen und einem Gesamtvolumen von rund zehn Millionen Euro ist sie die größte Beschaffung in der Unternehmensgeschichte der RSV.

MAN überzeugt mit seinen Lion’s City E Varianten

MAN Truck & Bus stellte im Rahmen der Ausschreibung zwei Varianten seines Lion’s City E vor und konnte bei Vergleichsfahrten durch Komfort und Bedienfreundlichkeit sowohl die testfahrenden Busfahrer als auch mit einem absolut stimmigen Gesamtpaket aus Fahrzeugen, Services und Total Cost of Ownership (TCO) die Geschäftsführung überzeugen.

Die RSV entschied sich für vier Fahrzeuge des Typs Lion’s City 12 E, die bei 12,2 Meter Gesamtlänge Platz für bis zu 85 Fahrgäste bietet. Auf mittel- bis stark frequentierten Strecken stellen sie die ideale Kombination aus Raumangebot, Fahrkomfort und Agilität dar. Eine Besonderheit der Zwölf-Meter-Variante ist die große Sondernutzungsfläche gegenüber der zweiten Tür. Sie entspricht der Länge von vier Sitzreihen und bietet so genügend Freiraum für Menschen, die mit Rollator, Rollstuhl, Kinderwagen oder Rad unterwegs sind.

Auf Strecken mit hohem Fahrgastaufkommen kommen dagegen zukünftig zehn Modelle des Gelenkbusses Lion’s City 18 E mit 18,1 Meter Länge und Platz für bis zu 130 Fahrgäste zum Einsatz. Für die besondere Fahrstabilität sorgt bei dieser Variante die jeweils durch elektrische Zentralmotoren angetriebene und elektrisch synchronisierte zweite und dritte Achse. Für noch mehr Sicherheit sind die Gelenkbusse mit Knickschutz und Knickwinkelsteuerung ausgestattet. So lassen sich kritische Knicksituationen durch die gezielte Verteilung von Antriebsmomenten auf die zwei angetriebenen Achsen aktiv entschärfen.

Alle 14 neuen Busse der RSV verfügen unter anderem über einen Abbiegeassistenten auf der Beifahrerseite, ein weiteres Sicherheitsplus für Fahrer, Insassen und andere Verkehrsteilnehmer. Die Fahrgäste genießen die sichere, geschmeidige und leise Fahrt in einem modernen, luftigen Innenraum, der im Heckbereich extra großzügig ausfällt, da die Elektrobusse von MAN, anders als bei anderen Herstellern, dort keinen wuchtigen Motorturm mehr unterbringen müssen. Angenehme LED Ambientebeleuchtung in wechselnden Farben, praktische USB-Ladebuchsen an den Sitzplätzen, die die RSV als eine Sonderausstattung orderte, und freies WLAN, für das MAN die technischen Voraussetzungen schuf, machen den Komfort während der Mitfahrt komplett.

Batteriekapazität, Reichweite und CO2-Ersparnis passen

„Da wir unsere Umläufe möglichst ohne Zwischenladung planen, war uns bei unserer Entscheidung natürlich auch eine hohe Batteriekapazität wichtig“, erklärt Thomas Görtzen, Geschäftsführer der RSV. Die beiden Lion’s City Modelle punkten hier mit einer Gesamtkapazität von 480 kWh und 640 kWh aus sechs beziehungsweise acht Batteriepaketen mit ausgereifter Lithium-Ionen-Zelltechnologie (NMC). Diese Batterypacks befinden sich auf dem Dach der Busse. Dadurch sind sie nicht nur weit weg vom am ehesten von Auffahrunfällen betroffenen Heckbereich, sondern auch äußerst servicefreundlich platziert.

Umgerechnet auf das konkrete und anspruchsvolle Anforderungsprofil der RSV bedeutet die Batteriekapazität für beide Bus-Varianten jeweils bis zu 250 Kilometern Reichweite. Sollte Zwischenladen doch einmal nötig sein, ist dies dank kombiniertem CCS-Laden mit einer Ladeleistung von bis zu 150 kW schnell möglich, abhängig von der Ladeinfrastruktur. Die ist im RSV-Depot mit insgesamt 22 150-kW- und 100-kW-Ladestationen topmodern und perfekt auf die neuen MAN Busse vorbereitet. Zur Ladung wird klimaneutral produzierter Strom genutzt, was die potenzielle CO2-Einsparung durch die Neuzugänge in der Elektroflotte, die laut RSV gegenüber vergleichbaren Dieselbussen bei über 600 Tonnen jährlich liegt, noch weiter erhöht.

MAN steht für Kompetenz, Kundennähe und Qualität

Sehr motiviert sieht auch das Team von RSV-Werkstattleiter Markus Staiger den neuen MAN Lion’s City entgegen: „Die größte Herausforderung ist sicherlich das Zusammenspiel zwischen Lademanagement, Einsatz und Wartung der Busse. Aber es herrscht großes Interesse bei allen Beschäftigten, sich mit diesem modernen Thema zu beschäftigen. Ein Teil unserer Mitarbeiter in der Werkstatt ist schon für den Hochvoltbereich geschult, die restlichen Kollegen absolvieren diese Schulungen noch. Wir decken zwar ein weites Spektrum der Arbeiten am Bus ab, sind aber gleichzeitig froh darüber, dass die MAN Servicewerkstatt einen Katzensprung von unserem Standort entfernt ist.“ Tatsächlich hat die RSV mit der MAN Truck & Bus Niederlassung Reutlingen einen kompetenten Ansprechpartner für alle technischen Fragen, die mit dem Lion’s City E zusammenhängen, in nur wenigen Kilometern Entfernung.

Von Kompetenz und Kundennähe, für die MAN steht, konnten sich Thomas Görtzen und Markus Staiger außerdem schon vorab ein Bild machen, als sie zur Abnahme von vier Referenz-Fahrzeugen das MAN Produktionswerk im polnischen Starachowice besuchten: „Während der Werksführung beeindruckte uns die Professionalität der Fertigung, was sich auch in der Qualität der Busse widerspiegelt: Die Abnahme verlief einwandfrei.“

Neue RSV-Flotte ist ein Aushängeschild für MAN Truck & Bus

„Wir von MAN Truck & Bus freuen uns sehr, diese Fahrzeuge an die RSV übergeben zu können. Das ist aktuell der größte Auftrag für batteriebetriebene Busse in Baden-Württemberg, den wir liefern durften und diese Flotte ist natürlich auch optisch echt ein tolles Aushängeschild für die Marke MAN“, erklärt Björn Söffner, Key Account Manager ÖPNV für die MAN Vertriebsregion Süd.

Mit ihrer auffälligen Beklebung in knalligem Gelb auf der dezenten dunklen Grundfarbe und in Kombination mit den blauen Highlights, die das Design aller MAN Elektrobusse kennzeichnen, dürften die Busse im Verkehrsgebiet der RSV zukünftig einige Blicke auf sich ziehen. Die stilisierte Batterie mit der Aufschrift „100 % E-Bus“ an den Seiten und auf dem Heck macht klar: Hier fährt die emissionsfreie Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs.