25
Mai
2023
|
11:45
Europe/Amsterdam

MAN Engines gibt Off-Road-Motoren zur Verwendung mit regenerativem Diesel/HVO frei

Zusammenfassung

Komplettes Off-Road-Portfolio; Motoren für Landtechnik, Baumaschinen und Bahnanwendungen in aktuellen und früheren Emissionsstufen; Freigabe auch für R33; keine Änderung der Motoren notwendig; Reduzierung von Emissionen

Alle Off-Road-Motoren aus dem aktuellen Produkt-Portfolio können laut MAN Engines mit regenerativem Diesel – auch bekannt als HVO (hydrogenated vegetable oil: hydriertes Pflanzenöl) – gemäß dem Standard EN15940 in Europa bzw. der US-amerikanischen Spezifikation ASTM D975 betrieben werden. Die Freigabe bezieht sich auf alle Off-Road-Motoren für die aktuellen Emissionsnormen EU Stufe V und EPA Tier 4 und darunter. Bereits erfolgt ist die Freigabe von Marine-Motoren für regenerativen Diesel. Kunden können damit konventionellen Dieselkraftstoff ersetzen – oder auch mischen – und MAN Motoren mit so genanntem grünen oder erneuerbarem Diesel verwenden. Dieser wird  auf der Basis von Abfällen und Reststoffen tierischen und pflanzlichen Ursprungs, zellulosehaltiger Biomassematerialien wie unter anderem Ernterückstände, gewonnen.

„Nachhaltigkeit ist uns bei MAN Engines ein großes Anliegen. Deshalb haben wir nahezu unser komplettes Motorenportfolio für die Verwendung von regenerativem Diesel freigegeben.“, sagt Mikael Lindner, Head of MAN Engines. Durch die Verbrennung von regenerativem Diesel emittieren Motoren bis zu 30 % weniger Partikel und bis zu ca. 10 % weniger Stickoxide (NOx). „Vor allem sorgt regenerativer Diesel sorgt für eine saubere Verbrennung mit bis zu 90% weniger Treibhausgasemissionen im Abgas im Vergleich zu herkömmlichem Diesel.“, so Lindner. Für Werner Kübler, Head of Engineering MAN Engines, gibt es darüber hinaus weitere klare Vorteile: „Es gibt weder Leistungseinbußen noch Nachteile bezüglich der Service- und Wartungsintervalle bei unseren MAN Motoren und auch die AGN funktioniert ohne Probleme.“ Die Verwendung von besagtem regenerativem Kraftstoff hat keine negativen Auswirkungen weder auf Systemteile noch auf den Wirkungsgrad des Antriebs sowie eventuell vorhandener Abgasnachbehandlungssysteme.

Aufgrund seiner ähnlichen chemischen Zusammensetzung wie fossiler Diesel muss für die Verwendung von HVO darüber hinaus keine Änderung an bestehenden Fahrzeugen oder der Tankstelleninfrastruktur vorgenommen werden. Dieser kann pur, also zu 100% als HVO100, oder mit einer Beimischung – bei einem beliebigen Mischungsverhältnis von herkömmlichem Dieselkraftstoff getankt werden.

Ende Februar 2023 wurde von der Deutschen Bundesregierung beschlossen, DIN EN 15940 in die „10. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes“ (BImSchV) aufzunehmen. Damit dürfen diese synthetischen Kraftstoffe in Reinform an öffentlichen Tankstellen verkauft werden.

Zusätzlich zu der Verwendung von regenerativem Kraftstoff/HVO sind genannte MAN Offroad-Motoren ebenfalls freigegeben für den Kraftstoff R33, der einen Anteil von 33 Prozent an regenerativen Komponenten enthält. Davon sind 26 Prozent hydriertes Pflanzenöl (HVO) und sieben Prozent Rapsmethylester (RME). Die restlichen 67 Prozent bildet ein hochwertiger Dieselkraftstoff gemäß DIN EN590.

Zur Verwendung mit regenerativem Diesel konkret freigegeben sind die aktuellen und früheren Baureihen der Off-Road-Motoren MAN D2862, D2842, D2868, D4276, D3876, D2676, D2876, D2866, D1556 LE, D0836 und D0834. Es handelt sich dabei um das komplette Leistungsspektrum der MAN Off-Road-Motoren von 160 bis 1.110 PS (118 bis 816 kW). Betrieben werden diese gemäß den Emissionsrichtlinien der US Umweltschutzbehörde (US EPA – U. S. Environmental Protection Agency) oder der Europäischen Union (EU).